KW16 Wasserkonzept | Gemeinde Mühltal

Wasserkonzept Mühltal weckt großes Interesse beim Regionalverband Frankfurt Rhein-Main


Beim Wasserforum des Regionalverbandes Mitte März wurden die Auswirkungen des Klimawandels und des Bevölkerungswachstums auf die Trinkwasserversorgung diskutiert.

Neben Fachvorträgen der Stadt Frankfurt, von Hessenwasser und des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, stellte Bauamtsleiter Karsten Kutschera erste Zwischenergebnisse eines Wasserkonzepts für die Gemeinde Mühltal vor. Das Konzept zur langfristigen Sicherstellung der Versorgung wurde vom Land Hessen als erstes Pilotprojekt im Rahmen des Hessischen Wasserleitbildes gefördert.

Wie auch die anderen Fachreferenten bestätigen, bringen insbesondere die langanhaltenden Trockenperioden in den Hitzesommern die Infrastruktur an ihre Grenzen. So steigt der Wasserbedarf, z.B. zur Gartenbewässerung, regelmäßig. Durch das Ausbleiben von Niederschlag und schneereichen Wintern können sich die Grundwasserstände nicht ausreichend regenerieren.

Im Fokus des Wasserkonzepts Mühltal steht die Gegenüberstellung des mittel- und langfristigen Wasserbedarfs und des Wasserdargebotes. Nachhaltig zum Nachdenken angeregt hat ein mitgebrachtes Teilstück der Hauptwasserleitung des Ortsteils Nieder-Beerbach. Das bestenfalls noch als Salatsieb taugliche Rohr, das bei einem Bruch der Hauptleitung im Ortsteil Nieder-Beerbach vorgefunden wurde, steht sinnbildlich für den Investitionsstau in der Wasserversorgung. Um diesen schrittweise zu beheben, sind in den kommenden Jahren weitere Investitionen in die Versorgung notwendig. So muss zukünftig mindestens 1 km pro Jahr an Wasserversorgungsleitung saniert und weiterhin in die Grundwasserneuerschließung, Wasseraufbereitung und -speicherung investiert werden. Zurzeit wird bereits ein neuer Wasserspeicher mit 1500 Kubikmeter Fassungsvolumen gebaut und ein neuer Brunnenstandort in Nieder-Beerbach ausgebaut.

Schon heute zeichnet sich ab, dass der Trinkwasserbedarf mittelfristig nicht sinken wird. Umso wichtiger sind Konzepte zur Substitution von Trinkwasser, wie sie als Pilotvorhaben auch in Mühltal untersucht werden. Das Wasserkonzept wird im Mai fertiggestellt und soll dann voraussichtlich im Rahmen einer Ausstellung zum Thema Klimaveränderung, Klimaschutz und Wasser nach den Sommerferien vorgestellt werden.

Weitere Infos:

Fachbeitrag des Bauamts in Fachzeitschrift „Wasser+Abfall“ des  SpringerNature-Verlags (PDF)

Auf dem Bild sind zu sehen (von links nach rechts): Dr. Kirsten Schröder-Goga (Regionalverband), Karsten Kutschera (Gemeinde Mühltal), Dr. Birgit Maria Müller (Regionalverband).