Seniorenlotsen unterstützen auch in Mühltal | Gemeinde Mühltal

Seniorenlotsen unterstützen auch in Mühltal


Ob es um einen Pflegedienst, eine Wohnraumanpassung oder jemanden geht, der regelmäßig im Haushalt hilft – im Alter wird der Alltag oft komplexer. Damit ältere Menschen in Mühltal und im ganzen Landkreis die nötige Unterstützung finden, gibt es die Seniorenlotsen. Sie bauen Brücken zwischen Ärzten, sozialen Diensten, Angehörigen und Behörden – und begleiten Betroffene individuell auf ihrem Weg durch den Versorgungsdschungel.

Nach einem Gespräch mit Kreisvertretern möchte Bürgermeister Niels Starke dieses Angebot gezielt ins Bewusstsein rücken, „denn jeder Mensch sollte die Chance haben, möglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu leben.“

Die beiden Seniorenlotsen Stefanie Rudolph und Christof Salzmann sind seit einigen Jahren für den Landkreis im Einsatz. Sie arbeiten eng mit den Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) Darmstadt-Dieburg zusammen – auch mit dem Standort in Traisa – und kooperieren mit weiteren Hausärzten sowie Pflegestützpunkten. Jeder kann sich an sie wenden, unabhängig davon, ob er Patientin oder Patient in einem MVZ ist.

Ihre Arbeit ist vielfältig und richtet sich nach dem individuellen Bedarf: Hausbesuche gehören ebenso dazu wie telefonische Beratung, die Erstellung von Fahrplänen für Hilfen oder die Vermittlung von passenden Ansprechpartnern. Denn oft geht es nicht darum, selbst Hand anzulegen, sondern die richtigen Kontakte herzustellen und Unterstützung zu organisieren.

Besonders im demografischen Wandel wird diese Schnittstellenarbeit immer wichtiger. Denn viele ältere Menschen wissen gar nicht, welche Möglichkeiten ihnen zustehen oder fühlen sich von den zahlreichen Anlaufstellen überfordert. Stefanie Rudolph sieht ihre Aufgabe darin, Orientierung zu schaffen: „Dass die älteren Menschen noch gut und sicher zu Hause leben können – das treibt mich an.“

Neben praktischer Unterstützung bieten die Seniorenlotsen auch eine wertvolle psychosoziale Stütze. Ein großer Vorteil: Sie haben Zeit. „In den letzten Jahren sind bei Terminen immer wieder Angehörige nervös geworden, ob ich denn nicht mal gehen müsste“, erzählt Christof Salzmann. „Aber nö, ich nehme mir tatsächlich 1,5–2 Stunden Zeit.“ Gerade durch diese Ruhe entstünden vertrauensvolle Gespräche, in denen auch versteckte Sorgen und Bedarfe deutlich würden.

Das Projekt ist aktuell bis Ende 2026 befristet. Doch der Bedarf wächst und die beiden hoffen, dass die Arbeit verstetigt wird. Wer in Mühltal Unterstützung sucht, erreicht die Seniorenlotsen per Mail unter seniorenlotsen@mvz-dadi.de oder mobil unter 0162-2906810 und 0173-1903986.