Mühltals Teilhabebeirat kämpft für mehr Inklusion | Gemeinde Mühltal

Mühltals Teilhabebeirat kämpft für mehr Inklusion


„Alle sagten, das geht nicht. Da kam einer, der es nicht wusste und hat es einfach gemacht.“

Mit diesem Leitspruch beschreibt Beate Jährling, Behindertenbeauftragte der Gemeinde Mühltal, die Haltung des Teilhabebeirats (THB). Für den Vorsitzenden Daniel Nofftz trifft es ein Satz von Hermann Hesse: „Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.“ Gemeinsam verfolgen sie eine klare Mission: die Lebensqualität vieler Menschen in Mühltal zu verbessern.

Seit Mai 2024 engagiert sich der THB für die Belange von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen. Ziel ist es, Barrieren abzubauen und allen Bürgerinnen und Bürgern eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. „Menschen mit schweren Erkrankungen und Behinderungen sollen erforderliche Unterstützung und Hilfsmittel ohne Kampf bekommen können“, betont Jährling. Die pensionierte Diplom-Sozialpädagogin engagiert sich „aus Liebe zu den Menschen“ und dem „Streben nach Gerechtigkeit“.

Auch Nofftz bringt persönliche Motivation mit: „Ich bin selbst chronisch krank, schwerbehindert und seit vielen Jahren im Bereich Schriftdolmetschen tätig. Das ganze Thema Teilhabe, Inklusion und Barrierefreiheit beschäftigt mich direkt oder indirekt jeden Tag.“

Der Beirat arbeitet derzeit an vier Schwerpunkten: der barrierefreien Gestaltung des Bahnhofs Mühltal, einem barrierefreien Midkom-Bus, der Fortschreibung des kommunalen Aktionsplans sowie Projekten zur Öffentlichkeitsarbeit. Für Ende November/Anfang Dezember 2025 ist eine Veranstaltung zum Thema „Einsamkeit“ geplant – passend zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung.

„Das Schöne an der Arbeit im THB ist, dass parteipolitische Aspekte keine Rolle spielen. Wir arbeiten auf ein gemeinsames Ziel hin“, so Nofftz. Er betont, dass es zunächst darum geht, die Belange von Menschen mit Einschränkungen überhaupt sichtbar zu machen und dann lösungsorientiert den konkreten Handlungsbedarf aufzuzeigen.

Aktuell sucht der Teilhabebeirat Verstärkung: ein engagiertes elftes Mitglied sowie eine Person für die Schriftführung. Letztere erhält eine Aufwandsentschädigung und erstellt kurze Ergebnisprotokolle. Wer Mitglied werden möchte, sollte entweder selbst betroffen oder Sorgeberechtigter eines Betroffenen sein oder über entsprechendes Fachwissen verfügen und viel Sensibilität für das Thema mitbringen.

Interessierte können sich per E-Mail melden: kontakt@thb-muehltal.de. Und auch die Kommunikation von Problemen und Themen in Bezug auf Teilhabe seien erwünscht. „Wir sind auf die Mitarbeit der Bevölkerung angewiesen“, sagt Nofftz. „Nur gemeinsam schaffen wir ein Mühltal, in dem alle teilhaben können.“