Glasfaser-Infoschreiben 1
Glasfaser-Infoschreiben 1
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Ihnen ist bestimmt schon aufgefallen, dass in Nieder-Ramstadt seit kurzem etliche Plakate zum Thema Glasfaser aufgehängt sind. Bürgermeister Willi Muth hat hierzu einen Bürgerbrief verschickt, um die Wichtigkeit dieses Projektes zu unterstreichen.
Was bedeutet das nun eigentlich genau? Die Deutsche Glasfaser wird in Kooperation mit der Entega in Nieder-Ramstadt Glasfaser in diejenigen Haushalte bringen, die bis zum 10. November 2023 einen entsprechenden Vertrag, entweder mit der Deutschen Glasfaser oder der Entega, abschließen. Voraussetzung ist allerdings, dass sich mindestens 33 % der Haushalte für einen Glasfaseranschluss entscheiden. Sollten wir in Nieder-Ramstadt die wirtschaftlich relevanten 33 % nicht erreichen, dann werden wir nicht ausgebaut und diese zukunftssichernde Möglichkeit wird auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte an uns vorüberziehen!
Üblicherweise müssen 40 % der Haushalte einen Glasfaser-Vertrag unterschreiben, damit das Glasfasernetz gebaut wird. In unserem Fall sind es nur 33 %, da einige Teile Nieder-Ramstadts bereits mit Glasfaseranschlüssen versorgt sind. Die 33 % beziehen sich also auf die Haushalte, die noch keinen Glasfaseranschluss haben.
In den Bereichen Nieder-Ramstadts, die noch nicht mit Glasfaser versorgt sind, haben wir in der Regel maximal 100 Mbit/s, in Ausnahmefällen 250 Mbit/s zur Verfügung, das ist aber ein rein rechnerischer Wert. Abhängig von der Entfernung zum KVz (das sind diese grauen Verteilerkästen) reduziert sich die uns zur Verfügung stehende Geschwindigkeit (je weiter entfernt, desto weniger kommt an), da das Signal ab dem KVz via Kupferkabel zu den Haushalten weitergeleitet werden muss. Kupferkabel unterliegen dem Ohmschen Gesetz und haben deswegen Verluste. Und je mehr Haushalte gleichzeitig im Netz surfen, desto mehr verringert sich die zur Verfügung stehende Bandbreite. Bei Glasfaser ist das nicht so. Wer beispielsweise einen Vertrag mit 1.000 Mbit/s abschließt, der erhält auch 1.000 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit – und zwar immer! Auch die Uploadgeschwindigkeit ist höher. Sie beträgt die Hälfte der Downloadgeschwindigkeit und zwar konstant und garantiert. Bei DSL-Anschlüssen via Kupferkabel ist das maximal ein Drittel der Downloadgeschwindigkeit, meist deutlich weniger. Da seit Corona doch relativ Viele vom Homeoffice aus arbeiten, ist das ein unschätzbarer Vorteil.
In absehbarer Zukunft wird sich das Nutzungsverhalten sowieso dramatisch verändern. Heute schauen beispielsweise die meisten von uns Fernsehprogramme über Satellit oder Kabelanschluss. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Mehrheit der Zuschauer über das Internet fernsieht. Das ist heute schon möglich, erfordert aber eine Leitung, die hohes Datenvolumen garantiert, da sonst die Bilder ruckeln. Junge Menschen nutzen Medien heute schon anders, als es die meisten von uns gewohnt sind. Sie schauen „Video on Demand“, also dann, wann sie es wollen und streamen das, was sie gerade sehen wollen (Stichwort Netflix). Auch Musik wird gestreamt. Wir kennen noch Schallplatten, Kassetten, CDs, mp3 und Radio – junge Leute streamen ihre Playlists z. B. via Spotify. Auch die beliebten Online-Spiele erfordern hohe Datenmengen. Selbst wir Älteren whatsappen und schicken hochaufgelöste Bilder durch die Gegend. Das wird sich in Zukunft durch datenintensive Applikationen noch deutlich verstärken. Wenn wir die Jugend in unserem schönen Nieder-Ramstadt halten wollen, dann müssen wir die technischen Voraussetzungen schaffen, damit Mühltal für sie attraktiv bleibt.
Am 24. August 2023 startete die sogenannte Nachfragebündelung, die bis zum 10.11.2023 andauert. In dieser Zeit müssen wir die 33 % erreichen. Sollten wir die 33 % schaffen und Nieder-Ramstadt mit Glasfaser versorgt werden, dann können natürlich jederzeit, auch nach dem 10.11.2023, weitere Haushalte mit Glasfaser versorgt werden; der Hausanschluss kostet dann allerdings mindestens 750,- € zusätzlich zu dem vereinbarten Tarif. Für Hausbesitzer bedeutet dies, dass in der Regel keine Kosten auf sie zukommen, wenn sie sich bis zum 10. November 2023 entschließen, einen Glasfaseranschluss verlegen zu lassen. Mieter, die sich für einen Glasfaseranschluss entscheiden, benötigen vom Hauseigentümer lediglich eine Grundstückeigentümererklärung. Erforderlichenfalls muss nur ein Leerrohr zum GF-TA (Glasfaser-Teilnehmeranschluss) verlegt werden. Hauseigentümer sollten bei ihrer Entscheidung berücksichtigen, dass die Verlegung eines Glasfaseranschlusses eine Wertsteigerung ihres Hauses darstellt.
Tiefergehende Informationen zum Angebot der Deutschen Glasfaser und der Entega können Sie den beiden folgenden Webseiten entnehmen:
Den Stand der Nachfragebündelung können Sie auf folgender Webseite einsehen:
Machen Sie sich also schlau, entscheiden Sie schlau – für unsere Zukunft und die unserer Kinder.
Initiative Glasfaser für Mühltal
Friedhelm Glöckner
Dieses Infoschreiben können Sie hier als PDF-Dokument herunterladen.