Traisa
Traisa
Der Ort geht wahrscheinlich auf eine Rodungssiedlung des 10./11. Jahrhunderts zurück und wird - urkundlich nicht nachgewiesen - erstmals 1315 in einer Aufstellung der Fruchtgefälle der Grafen von Katzenelnbogen erwähnt.
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte am 16. April 1316 als die Witwe Cylia Groschlag ihr Dorf und Gericht zu Nieder-Traisa an das Kloster Höchst/Odw. verkaufte. 1372 erfolgte der Weiterverkauf an die Schenken von Erbach, die den Besitz 1527 an die Landgrafen von Hessen tauschten.
Als sich Kaiser Ludwig IV., bekannt als Ludwig der Bayer, 1338 auf dem Maigericht in Langen das Recht im Wildbann Dreieich weisen ließ, wird auch eine Wildhube in "Dreyste" genannt. Der gräfliche Hof in der Ober-Traisaer Mark - 1386 erstmals erwähnt - wurde 1634 zerstört und 1710 von dem Nieder-Ramstädter Pfarrerssohn Johann Albert Dippel wieder aufgebaut. 1732 erlangte das Gut völlige Abgabenfreiheit.
Von 1898 bis 1956 war der Dippelshof im Eigentum der Familie Bullrich. Friedrich Wilhelm Bullrich ließ an das alte Herrenhaus 1911/12 einen kunstgeschichtlich bedeutsamen Erweiterungsflügel von Professor Edmund Körner in Zusammenarbeit mit Bernhard Hoetger und Johann Vincenz Cissarz errichten.
Von 1821 bis 1837 bestand eine gemeinsame Verwaltung der Orte Nieder-Ramstadt, Traisa und Waschenbach, danach war Traisa bis 1976 selbständig. Mit der 1977 in Kraft getretenen Gebietsreform wurde Traisa ein Ortsteil der neuen Gemeinde Mühltal. Um 1700 zählte Traisa etwa 100 Einwohner, 1834 ca. 500, 1946 waren es ca. 2.030 und heute zählt Traisa ca. 3.050 Einwohner.
Im 19. Jahrhundert waren Traisa und der Dippelshof beliebte Ausflugsziele der Darmstädter. Literarisch weisen die Lokalpossen von Ernst Elias Niebergall "Des Burschen Heimkehr oder: Der Tolle Hund" (1837) und "Datterich" (1841) darauf hin.
Wasserqualität:
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Ortsbeirat:
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