94 % leben gerne oder sehr gerne in Mühltal
94 % leben gerne oder sehr gerne in Mühltal
Fast 800 Teilnehmer/innen bei der Bürgerbefragung im Rahmen der Dorfentwicklung
Die Gemeinde Mühltal hat im März die Büros WSW & Partner aus Kaiserslautern und cima aus Frankfurt/Stuttgart mit der Erarbeitung eines integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes (kurz: IKEK) beauftragt. Im Rahmen der Konzepterarbeitung ist eine intensive Bürgerbeteiligung vorgesehen. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte eine geplante öffentliche Auftaktveranstaltung leider nicht durchgeführt werden. Vor diesem Hintergrund wurde vereinbart, zum Projektstart eine Haushaltsbefragung in Mühltal durchzuführen. Die ersten Ergebnisse der Befragung, die im Mai vor allem per Internet-Fragebogen durchgeführt wurde, hat die cima Beratung + Management GmbH nun in Mühltal vorgestellt.
Bürgermeister Willi Muth und Hilde Michelssen, Sachgebietsleiterin Dorf- und Regionalentwicklung in der Kreisverwaltung Darmstadt-Dieburg, zeigen sich sehr zufrieden mit der Resonanz und der Aussagekraft der Rückmeldungen: „Knapp 800 ausgefüllte und ausgewertete Fragebögen sind eine gute Grundlage für unsere weitere Arbeit“, so der Bürgermeister.
Und die ersten Auswertungen der Befragung zeigen interessante, teilweise überraschende Tendenzen. „Rund 94 % der Befragten haben angegeben, dass sie „gerne“ oder „sehr gerne“ in der Gemeinde Mühltal leben“, so cima-Projektleiter Dr. Stefan Leuninger, der ergänzt: „Diese positiven Bewertungen zu den Lebensbedingungen in Mühltal finden sich in allen Ortsteilen sowie bei allen Altersgruppen.“
Worauf lässt sich diese positive Bewertung der Gemeinde Mühltal zurückführen? Dr. Stefan Leuninger hat einige Erkenntnisse aus der Befragung formuliert: „Bei den abgefragten Stärken von Mühltal rangiert die Thematik ‚Natur und Landschaft, Umweltqualität‘ an erster Stelle. Mit deutlichem Abstand zu anderen Themen haben die Bürgerinnen und Bürger auf diese offen gestellte Frage zu den Stärken Mühltals diesen Aspekt angeführt.“ Es folgen an zweiter und dritter Stelle das „soziale und gesellschaftliche Miteinander“ sowie die „zahlreichen Vereinsaktivitäten“ in den Ortsteilen.
Gibt es auch Schwächen in der Gemeinde Mühltal? Auch zu diesem Punkt hatten die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, eigene Einschätzungen über wahrgenommene Defizite in der Befragung einzubringen. Die meisten Nennungen entfielen hierbei auf den öffentlichen Personennahverkehr, d. h. die Anbindungsqualität und die Verbindungen. Ein zweiter Aspekt war die Notwendigkeit der Weiterentwicklung der Ortszentren. „Denn eines zeigen die ersten Auswertungsergebnisse“, so Dr. Stefan Leuninger, „dass sowohl die Ortszentren als auch die Sportstätten ganz wichtige Treffpunkte für die Bevölkerung darstellen.“
Neben den Stärken und Schwächen, die jetzt in die fachliche Analyse der Planungsbüros integriert werden, gab es in puncto Arbeitsplätze auch interessante und in dieser Form nicht erwartete Ergebnisse. Über die Hälfte der Befragten hat angegeben, dass die Thematik „Homeoffice“ in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird bzw. dass vorgesehen ist, zukünftig noch stärker vom eigenen Zuhause aus zu arbeiten. „Dieses Ergebnis setzt natürlich eine leistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur voraus“, so Bürgermeister Willi Muth. Grundsätzlich war sich die Steuerungsgruppe diesbezüglich einig, dass das Handlungsfeld „zukunftsorientierter Arbeitsplatz“ einen wichtigen Baustein im Dorfentwicklungskonzept für Mühltal einnehmen soll.
Als Zwischenfazit stimmen Bürgermeister Willi Muth und Hilde Michelssen überein, dass mit der durchgeführten Bürgerbefragung sowohl aufgrund der guten Resonanz als auch wegen der Qualität der Antworten ein wichtiger Schritt in der ersten Phase der Erarbeitung des Dorfentwicklungskonzeptes umgesetzt wurde. Die weiteren Beteiligungsformate hängen maßgeblich von den durch die Pandemie geprägten Rahmenbedingungen ab. Die Gemeindeverwaltung wird rechtzeitig darüber informieren, wie es mit dem IKEK für Mühltal weitergehen wird.