Hessen fördert Wasserkonzept für Mühltal
Die Gemeinde Mühltal geht in Sachen Wasserversorgung neue Wege und wird dabei vom Land Hessen finanziell unterstützt. Am 15. Oktober übergab Oliver Conz, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Bürgermeister Willi Muth zwei Förderbescheide. Die Gemeinde erhält dadurch insgesamt Zuwendungen durch das Land im Wert von voraussichtlich 80.000 Euro.
Aufgrund der anhaltenden Trockenperioden in den Jahren 2018 und 2019 hat die Gemeindeverwaltung erkannt, dass insbesondere im Bereich der Trinkwasserversorgung in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen in die gemeindeeigene Infrastruktur getätigt werden müssen. Die Gemeinde Mühltal beabsichtigt, die Trinkwasserversorgung im Gemeindegebiet in einem ganzheitlichen Ansatz dauerhaft und umweltverträglich zu sichern. In einem innovativen Wasserkonzept sollen kostenoptimale Sanierungs- und Entwicklungsvorschläge erarbeitet werden. Die künftige Wasserversorgung soll dabei soweit wie möglich durch eigene Quellen und Brunnen erfolgen.
Die Gemeindeverwaltung sieht darüber hinaus erhebliches Potential in der gezielten Verbrauchsreduktion und im Ersetzen von kostbarem Trinkwasser. Als extra gefördertes Teilprojekt des übergeordneten Wasserkonzepts soll daher die Möglichkeit der Trinkwassersubstitution durch Verwendung von sogenanntem Betriebswasser untersucht werden. Hierzu soll im Rahmen eines Pilotprojekts eine Machbarkeitsstudie zur Realisierung eines Betriebswassernetzes im Bereich des Bahnhofs Mühltal erstellt werden. Als Wasserressource steht in diesem Gebiet ein mit Grundwasser gefüllter ehemaliger Steinbruch sowie eine wegen zu starker Trübung aufgegebene Trinkwasserquelle zur Verfügung.
Erste Ergebnisse der Studie werden Mitte nächsten Jahres erwartet. Bereits im Vorfeld des Wasserkonzepts werden unbedingt notwendige Investitionen in das Wasserversorgungssystem geleistet. So werden zurzeit im Mittelbachtal und in Frankenhausen neue Brunnenstandorte erkundet. Ein neuer Hochbehälter für die Wasserspeicherung wird am Kirchberg geplant und die Versorgungsnetze werden weiter saniert.
Bürgermeister Muth und die Bauverwaltung bedanken sich für die Förderzusage des Landes Hessen, die verdeutlicht, dass sich Mühltal auf dem richtigen Weg befindet. Entsprechend äußerte sich auch Staatssekretär Conz bei der Übergabe der Zuwendungsbescheide: „Die meisten von uns sind in der Überzeugung aufgewachsen, dass Trinkwasser eine Selbstverständlichkeit ist. Die trockenen und heißen Sommer der letzten Jahre haben uns ins Bewusstsein gerufen, dass das Wasser, was wir zum Überleben so dringend brauchen, nicht unendlich fließt. Neben der Klimakrise verschärft im Rhein-Main-Gebiet das Bevölkerungswachstum die Situation. Deswegen haben wir im vergangenen Jahr mit Kommunen, Wasserversorgern und Umweltverbänden gemeinsam das Leitbild ‚Integriertes Wasserressourcen-Management‘ verabschiedet. Ein wichtiger Baustein darin sind kommunale Konzepte für eine nachhaltige Wasserversorgung. Die Gemeinde Mühltal ist eine der ersten, die sich auf diesen Weg macht und ich freue mich, dass ich diese Anstrengungen heute mit einer Landeszuwendung unterstützen kann.“