KW43-Wasserkonzept | Gemeinde Mühltal

Hessen fördert Wasserkonzept für Mühltal


Die Gemeinde Mühltal geht in Sachen Wasserversorgung neue Wege und wird dabei vom Land Hessen finanziell unterstützt. Am 15. Oktober übergab Oliver Conz, Staatssekretär im Hessi­schen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Bürger­meister Willi Muth zwei Förderbescheide. Die Gemeinde erhält dadurch insgesamt Zuwen­dungen durch das Land im Wert von voraussichtlich 80.000 Euro.

 

Aufgrund der anhaltenden Trockenperioden in den Jahren 2018 und 2019 hat die Gemeinde­verwaltung erkannt, dass insbesondere im Bereich der Trinkwasserversorgung in den kom­menden Jahren erhebliche Investitionen in die gemeindeeigene Infrastruktur getätigt werden müssen. Die Gemeinde Mühltal beabsichtigt, die Trinkwasserversorgung im Gemeindegebiet in einem ganzheitlichen Ansatz dauerhaft und umweltverträglich zu sichern. In einem innova­tiven Wasserkonzept sollen kostenoptimale Sanierungs- und Entwicklungsvorschläge erarbei­tet werden. Die künftige Wasserversorgung soll dabei soweit wie möglich durch eigene Quel­len und Brunnen erfolgen.

 

Die Gemeindeverwaltung sieht darüber hinaus erhebliches Potential in der gezielten Ver­brauchsreduktion und im Ersetzen von kostbarem Trinkwasser. Als extra gefördertes Teilpro­jekt des übergeord­neten Wasserkonzepts soll daher die Möglichkeit der Trinkwassersubstitu­tion durch Verwen­dung von sogenanntem Betriebswasser untersucht werden. Hierzu soll im Rahmen eines Pi­lotprojekts eine Machbarkeitsstudie zur Realisierung eines Betriebswasser­netzes im Bereich des Bahnhofs Mühltal erstellt werden. Als Wasserressource steht in diesem Ge­biet ein mit Grund­wasser gefüllter ehemaliger Steinbruch sowie eine wegen zu starker Trü­bung aufgegebene Trinkwasserquelle zur Verfügung.

 

Erste Ergebnisse der Studie werden Mitte nächsten Jahres erwartet. Bereits im Vorfeld des Wasserkonzepts werden unbedingt notwendige Investitionen in das Wasserversorgungssys­tem geleistet. So werden zurzeit im Mittelbachtal und in Frankenhausen neue Brunnenstand­orte erkundet. Ein neuer Hochbehälter für die Wasserspeicherung wird am Kirchberg geplant und die Versorgungsnetze werden weiter saniert.

 

Bürgermeister Muth und die Bauverwaltung bedanken sich für die Förderzusage des Landes Hessen, die verdeutlicht, dass sich Mühltal auf dem richtigen Weg befindet. Entspre­chend äu­ßerte sich auch Staatssekretär Conz bei der Übergabe der Zuwendungsbescheide: „Die meis­ten von uns sind in der Überzeugung aufgewachsen, dass Trinkwasser eine Selbstver­ständlich­keit ist. Die trockenen und heißen Sommer der letzten Jahre haben uns ins Bewusst­sein geru­fen, dass das Wasser, was wir zum Überleben so dringend brauchen, nicht unendlich fließt. Neben der Klimakrise verschärft im Rhein-Main-Gebiet das Bevölkerungswachstum die Situa­tion. Deswegen haben wir im vergangenen Jahr mit Kommunen, Wasserversorgern und Um­welt­verbänden gemeinsam das Leitbild ‚Integriertes Wasserressourcen-Management‘ ver­ab­schie­det. Ein wichtiger Baustein darin sind kommunale Konzepte für eine nachhaltige Was­ser­ver­sorgung. Die Gemeinde Mühltal ist eine der ersten, die sich auf diesen Weg macht und ich freue mich, dass ich diese Anstrengungen heute mit einer Landeszuwendung unterstützen kann.“