KW36 Klimaneutralität in Mühltal | Gemeinde Mühltal

Mühltal soll bis zum Jahr 2035 klimaneutral sein


Die Gemeindevertretung der Gemeinde Mühltal hat am 7. September 2020 beschlossen, dass Mühltal bis zum Jahr 2035 klimaneutral sein soll. In diesem Zusammenhang sind erneuerbare Energien ein großes Thema in Mühltal. Insbesondere Freiflächen-Photovoltaik kann zum Erreichen dieses Ziels einen großen Anteil beisteuern. Auf die Gemeinde kommen jetzt schon Unternehmen und Privatpersonen zu, die hier entweder Land zur Verfügung stellen oder Land erwerben bzw. pachten wollen. Die Gemeinde möchte auf diese Anfragen nicht nur reagieren, sondern aktiv an das Thema herangehen.

Um eine Potenzialanalyse zur Freiflächen-Photovoltaik durchführen zu können, gibt es Unter­stützung durch die LEA LandesEnergieAgentur. Das Bürgerforum Energiewende Hessen ist ein Landesprogramm, das Kommunen durch Moderation und Beratung beim Dialog rund um die Energiewende unterstützt. Die Darmstädter Kommunikationsbüros „team ewen“ und „Genius“ setzen das Programm in Südhessen im Auftrag der LEA LandesEnergieAgentur um. Die Potenzialanalyse wird fachlich durch die Firma „energielenker projects GmbH“ aus Greven umgesetzt. In die Potenzialanalyse fließen viele Faktoren ein. Neben Ausschlussgründen wie Wald, Schutzgebiete oder hohe Bodenertragszahlen werden insbesondere topographische Faktoren wie Hangausrichtung und Hangneigung sowie Entfernungen zu Netzanschluss­punkten eine wichtige Rolle spielen.

Die Potenzialanalyse soll zunächst nur aufzeigen, ob es in Mühltal geeignete Flächen gibt. Auf dieser Grundlage kann die Gemeindevertretung dann entscheiden, ob das Thema weiterge­führt werden soll. Vor einer Realisierung würde in der Regel ein Bauleitplanverfahren stehen. Die Analyse soll zunächst als interne Entscheidungsgrundlage der Politik für weitere Schritte verwendet und den politischen Gremien voraussichtlich im Oktober vorgestellt werden.

„Neben dem Klimaschutzkonzept und der PV-Förderung ist dies ein tolles Projekt, das unsere Klima­schutzmanagerin Marion Tandler auf den Weg gebracht hat. Es wird eine wesentliche Infor­mationsquelle für strategische Entscheidungen bilden. Wir sind sehr gespannt auf die Ergeb­nisse und hoffen, dass sich aus der Potentialanalyse auch Projekte entwickeln lassen, die den Anteil der Eigengewinnung von Strom in der Gemeinde steigern können. In jedem Fall dient das Konzept auch dazu, vorbereitet zu sein, falls mögliche Investoren in Verhandlung treten und Projekte realisieren möchten“, so Bauamtsleiter Karsten Kutschera.

Wichtig sei aber auch, so Kutschera weiter, dass es nur ein Baustein sein könne, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Hier würden noch erhebliche Anstrengungen insbesondere im Bereich von Bestandsgebäuden notwendig sein. Auch hierzu bereitet die Verwaltung zurzeit die Förderantragsstellung für die Erstellung und Umsetzung eines integrierten energe­tischen Klimaquartierskonzepts (IEQK) inklusive kommunaler Wärmeplanung vor. Dieses Pro­jekt soll auch die Förderung eines Sanierungsmanagements beinhalten. Dessen wesentliche Aufgabe ist es, die Planung sowie die Realisierung der in den Konzepten vorgesehenen Maß­nahmen zu begleiten und zu koordinieren. Bei dieser Maßnahme geht es um die konkrete Umsetzung der Ziele des Klimaschutzkonzepts und einer Verfeinerung bis auf Einzelgebäude­ebene.

Bürgermeister Willi Muth äußert sich zu diesem Themenkomplex wie folgt: „Die Gemeinde Mühltal begrüßt jegliche Aktivität in Bezug auf Klimaschutz. Jede private Investition in diesen Bereich, sei es ein Austausch der alten Heizungsanlage, die Errichtung von Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen auf dem eigenen Dach, ist gerne gesehen und leistet einen wertvollen Beitrag zur Klimaneutralität der Kommune.“