Erfolgreiches Regionalprojekt bringt Menschen in Arbeit  | Gemeinde Mühltal

Erfolgreiches Regionalprojekt bringt Menschen in Arbeit 


Es war ein Wiedersehen mit vielen strahlenden Gesichtern und jeder Menge Dankbarkeit: Mitte Juli traf sich die Gruppe des Regionalprojekts „Ich lebe und arbeite in Mühltal“ nach eigentlichem Projektabschluss in Nieder-Ramstadt zu einem Halbjahrestreffen. Eingeladen waren all jene, die im vergangenen Jahr teilgenommen hatten – mit großem Andrang: Im Restaurant „Brückenmühle“ musste sogar spontan ein weiterer Tisch dazugestellt werden.

„Ich lebe und arbeite in Mühltal“ ist ein Kooperationsprojekt der Gemeinde Mühltal und der Kreisagentur für Beschäftigung Darmstadt-Dieburg. Es richtet sich an Menschen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt – unabhängig von Herkunft, Alter oder Bildungsstand. Neben individueller Begleitung stehen Workshops, Bewerbungstrainings sowie Gruppen- und Einzelgespräche auf dem Programm. Gerade die vertrauensvolle Atmosphäre innerhalb der Gruppe spielt eine zentrale Rolle für den Erfolg.

Zwischen den Teilnehmenden ist seit dem Projektstart im Mai 2024 eine enge Verbindung gewachsen. Viele von ihnen hatten sich seit der Abschlussveranstaltung im Dezember nicht mehr gesehen – umso herzlicher war das Wiedersehen. Jobcoach Ute Thiesen, die das Projekt seit vielen Jahren begleitet, hieß alle Anwesenden willkommen und übergab das Wort an Bürgermeister Niels Starke, der das Projekt ebenso lobte wie später Sascha Butina, Leiter des Büros des Bürgermeisters. Auch Claudia Goes, Fachgebietsleiterin für Regionalprojekte bei der Kreisagentur für Beschäftigung Darmstadt-Dieburg, war vor Ort. Sie zeigte sich erfreut über die nachhaltige Wirkung.

Anschließend berichteten die Teilnehmenden, was sich seit dem Projektende in ihrem Leben getan hat. Die Ergebnisse sprechen für sich: Die Zahl derjenigen, die den Sprung in eine feste Anstellung geschafft haben, hat sich von sechs im Dezember letzten Jahres auf elf im Juli 2025 fast verdoppelt. Weitere Teilnehmende besuchen Weiterbildungen, Schulungen, arbeiten weiter fleißig an ihren Deutschkenntnissen oder konnten Praktika aufnehmen – alles wichtige Schritte auf dem Weg in die Arbeitswelt.

Eine dieser Geschichten ist die von Liudmyla, die seit rund drei Jahren in Deutschland lebt. Sie stammt aus der Ukraine und fand durch das Projekt ein Praktikum im Rathaus Mühltal. „Ich hatte Angst, dass meine Fähigkeiten nicht gut genug sind. Aber das Projekt hat mir Mut gemacht und mir geholfen, mich zu bewerben“, sagt sie. Liudmyla liebt es, mit Zahlen, Tabellen und Dokumenten zu arbeiten – ihr Traum ist eine Stelle als Sachbearbeiterin im öffentlichen Dienst. In der Ukraine hat sie bereits eine Ausbildung in der Verwaltung absolviert und Berufserfahrung gesammelt. Durch das Projekt hat sie jetzt wieder „Hoffnung und Selbstvertrauen“ und wartet aktuell gespannt auf die Rückmeldung nach einem Vorstellungsgespräch.

Für Ute Thiesen ist klar: „Ich kann nur anschubsen, umsetzen müssen die Teilnehmenden selbst. Aber ich sehe immer wieder, wie Menschen Flügel bekommen. Das ist das größte Geschenk.“ Die erfahrene Jobcoachin spricht mit großer Wertschätzung von den Teilnehmenden: „Ich habe selbst mit ihnen gemeinsam gelernt und mich weiterentwickelt.“

Das Projekt ist laut Jobcoach Thiesen in seiner Art einzigartig. Andere Landkreise hätten bereits hospitiert, um sich Anregungen zu holen, wie sich ähnliche Projekte auf ihre eigenen Regionen übertragen lassen. Es lebt von Begegnung, gegenseitiger Ermutigung und der Überzeugung, dass Veränderung möglich ist. Jeder Weg beginnt mit den ersten Schritten – und das Regionalprojekt begleitet Menschen genau dabei. Die Erfolge zeigen: Es funktioniert.

Hier erfahren Sie mehr zum Regionalprojekt.